Schätzungen zufolge sprechen etwa 20% der Menschen weltweit Englisch. Kein Wunder also, dass es unter all den unterschiedlichen Ländern zahlreiche sprachliche Abweichungen gibt. Manche davon gehen so weit, dass auch Native Speaker sich gegenseitig nicht mehr so ohne weiteres verstehen. Say what?! 

Vor allem die Unterschiede zwischen American English und British English werden immer wieder thematisiert. Aber worin liegen diese Unterschiede nun genau? Sollte man sich als Englischlernende/r für eine der beiden Varianten entscheiden? Und wenn ja, für welche? 

Gibt es ein „besseres“Englisch? 

Ob ihr nun lieber British English oder American English lernt, bleibt ganz euch überlassen. Eine „bessere“ Wahl gibt es nicht, sie hängt vielmehr von euren persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Habt ihr vor, später mal in einem der beiden Länder ein Auslandssemester zu verbringen oder dort zu arbeiten, ist es klug, sich gleich die passende Aussprache und das richtige Vokabular zuzulegen. Ihr kommt aber auf jeden Fall mit jeder Variante auf beiden Seiten des Atlantik zurecht. Schließlich ist es eine Frage des Geschmacks. Was ist eher euer cup of tea

Vielleicht hilft euch ja unser kleiner Guide bei der Entscheidung, der einen Überblick über die verschiedenen Schreibweisen, die wichtigsten grammatikalischen Unterschiede und charakteristische Eigenheiten der beiden Länder bietet. Nicht zuletzt haben wir auch eine Gegenüberstellung typischer US-amerikanischer und britischer Worte und Slangausdrücke für euch. Es schadet schließlich nicht zu wissen, dass euch in Großbritannien mit candy floss niemand essbare Zahnseide anbietet, sondern Zuckerwatte – cotton candy, wie man auf American English sagt. Beginnen wir mal mit den Basics, shall we? 

Schreibweise 

Auch wenn Vokabeln die gleiche Bedeutung haben, differiert oft die Schreibweise. Die häufigsten beziehungsweise wesentlichsten Unterschiede in der Rechtschreibung von American English und British English sind: 

O und OU Was in Amerika mit einem einfachen o geschrieben wird, wird in Großbritannien mit ou geschrieben. Ein paar bekannte Beispiele hierfür sind:

American EnglishBritish EnglishDeutsch
colorcolourFarbe
flavorflavourGeschmack
humorhumourHumor
neighborneighbourNachbar

-OG und -OGUE 

Weiters enden Worte in Amerika auf –og, in Großbritannien allerdings auf –ogue. For example: 

American EnglishBritish EnglishDeutsch
catalogcatalogueKatalog
monologmonologueMonolog
analoganalogueanalog

Präpositionen, oder Vorwörter, können in American English und British English ebenfalls voneinander abweichen. Während man in Großbritannien „from Monday to Friday“ arbeitet – also von Montag bis Freitag, arbeitet man in den USA „from Monday through Friday“. Wenn ich sage, dass jemand anders ist als ich, verwende ich in Amerika than (She is different than me.), in Großbritannien allerdings to (She is different to me.). Wenn du dir nicht sicher bist, dann kannst du auch from verwenden.

What’s past is past? 

Nicht ganz – zumindest, wenn es um British und American English geht. Amerikaner verwenden gerne das Past Simple, wenn sie über etwas sprechen, das vor kurzem passiert ist. Briten verwenden hier eher Present Perfect. Ihr wollt eine Gegenüberstellung? Say no more: 

American English (Past Simple) British English (Present Perfect) 
„Did you get the apricots?“ „Sure, I went to the market.“ „Have you got the apricots?““Sure, I’ve been to the market.“ 

got vs gotten 

Nicht wie Gott in Frankreich, aber wie in Amerika könnt ihr euch fühlen, wenn ihr das Partizip Perfekt oder Partizip II von get in American English verwendet. Während in Großbritannien als Past Participle einfach got verwendet wird, wenden die Amerikaner stattdessen gotten an.

American EnglishBritish EnglishDeutsch
get – got – gottenget – got – gotbekommen – bekam – hat bekommen 

Sehen wir uns das Ganze noch in einem Satz an:

American EnglishBritish EnglishDeutsch
I haven’t gotten any messages.I haven’t got any messages.Ich habe keine Nachrichten bekommen.

Aus der Praxis: In Amerika wird got und gotten anders verwendet. Gotten steht für den Prozess etwas zu erhalten, got deutet den Besitz einer Sache an. Wenn Amerikaner sagen „I’ve gotten the tickets“ meinen sie damit, dass sie die Tickets gekauft oder besorgt haben, wohingegen „I’ve got the tickets“ bedeutet, dass sie die Tickets schlicht dabei haben. „I’ve got“ wird also als Synonym für „ich habe“ verwendet. Grammatikalisch ist in diesem Fall in American English zwar beides korrekt, die Bedeutung ist aber eine andere. Was uns zum nächsten Punkt bringt:

Have got – or not? 

Wenn etwas euch gehört, verwendet ihr im Amerikanischen have got. In Großbritannien verzichtet man auf das got, um Besitz anzuzeigen. 

American EnglishBritish EnglishDeutsch
I have got a new car.I have a new car.Ich habe ein neues Auto.
She has got lots of cash.She has lots of cash.Sie hat sehr viel Geld.
We have got no time.We have no time.Wir haben keine Zeit. 

Aussprache 

Was die Aussprache betrifft ist es schwierig, hier klare Regeln und Unterschiede aufzuführen, da die Aussprache innerhalb Amerikas und innerhalb Großbritanniens allein schon so unterschiedlich ist. Es gibt unzählige Dialekte, ein Texaner spricht ganz anders als ein New Yorker, jemanden aus London hat eine komplett andere Aussprache als jemand aus Birmingham oder Newcastle. 

Oft werden andere Silben betont. In British English etwa fällt die Betonung der Worte garage, brochure oder adult auf die erste Silbe, in American English auf die zweite. 

Worte mit einem oder zwei „t“ werden im amerikanischen Englisch so weich wie ein „d“ ausgesprochen. Im britischen Englisch ist die Aussprache deutlicher und klarer. Bei einem Amerikaner klingen butter, bitter oder better also eher nach „budder“, „bidder“ oder „bedder“. Es kommt aber auch vor, dass im British English das ‘t’ ganz wegfällt, je nach Region.

Manche Engländer sprechen das „a“ oft länger aus, Amerikaner eher wie ein kurzes „ä“. Der Satz „I can’t dance.“ macht es einem also einfach, herauszufinden, woher das Gegenüber kommt 😉 

Ein deutlich gesprochenes „r“ am Ende eines Wortes fällt in British English meist flach. Im amerikanischen Englisch hört man beispielsweise bei car ganz eindeutig das „r“ heraus, in britischem Englisch klingt Auto eher wie „ca“. 

Das „o“ in manchen Worten wird im Amerikanischen wie ein kurzes „a“ gesprochen, Briten bleiben in der Aussprache beim kurzen „o“, etwa in drop, dot oder spot

Am ehesten werden die Unterschiede in der Aussprache natürlich deutlich, wenn man sie – Überraschung! – selbst hört. Dabei hilft euch gern einer unserer Chatterbug Native Speakers

Die wichtigsten unterschiedlichen Vokabel 

Typisch amerikanisch oder typisch britisch, das ist hier die Frage, auf deren Antwort ihr nicht warten müsst. Wir haben eine kleine Auflistung der für den alltäglichen Gebrauch wichtigsten unterschiedlichen Vokabel für euch. 

American EnglishBritish EnglishDeutsch
pantstrousersHose
soccerfootballFußball
apartmentflatWohnung
cell phonemobile phoneMobiltelefon
vacationholidayUrlaub
mailpostPost
fallautumnHerbst
movie theatercinemaKino
elevatorliftAufzug
subwayundergroundUbahn
drugstore, pharmacychemist’sApotheke
linequeueWarteschlange
cantinDose
eggplantaubergineAubergine
zucchinicourgetteZucchini
candysweetsSüßigkeiten
cookiebiscuitKeks
chipscrispsChips
frieschipsPommes Frites
takeouttakeawayEssen zum Mitnehmen
dish toweltea towelGeschirrtuch
trash canrubbish binMülleimer
garbage, trashrubbishMüll
sweaterjumperSweatshirt, Pullover
sneakerstrainersSneakers
swimsuitbathing/swimming costumeBadeanzug
zip codepostal codePostleitzahl
highwaymotorwayAutobahn
trucklorryLKW
parking lotcar parkParkplatz
trunkbootKofferraum
gaspetrolBenzin
restroom, bathroomtoilet(öffentliche) Toilette
tiedrawGleichstand, Unentschieden

That’s bloody great! 

Zum Abschluss noch ein paar typische Ausdrücke, damit es zu keinen Missverständnissen kommen kann, wenn ihr euch mit einem Briten unterhaltet 😉 

  • bloke, lad: Typ, Mann 
  • bloody: der britische Ausdruck schlechthin, wenn ihr etwas besonders hervorheben wollt! Von bloody great bis bloody awful, es verstärkt einfach alles 
  • bollocks: Blödsinn, Schwachsinn 
  • bonkers: verrückt, bescheuert 
  • cheeky: frech, keck 
  • to be chuffed: zufrieden sein 
  • fag: Zigarette (die Bedeutung des Wortes in American English muss man sich gar nicht erst merken) 
  • Fancy a cuppa?: Möchtest du einen Tee? 
  • to be gobsmacked: von etwas beeindruckt sein 
  • to be gutted: sehr enttäuscht sein 
  • to be knackered: extrem müde sein 
  • mate: Freund 
  • to be minted: reich sein 
  • to be pissed: betrunken sein (in Amerika ist man hingegen stinksauer, in England wäre das pissed off
  • snog: Kuss 
  • taking the piss: jemanden verarschen, sich lustig machen 
  • to bits: über alle Maßen (z.B. I love him to bits
  • wellies: Gummistiefel, eine Kurzform von Wellington boots