Um eine Sprache zu verstehen, braucht es eine gewisse Kenntnis des jeweiligen Vokabulars. Zumindest die gängigsten Wörter und Phrasen sind notwendig, um sich zumindest auf die einfachsten Sätze einen Reim machen zu können. Für ein alltägliches Gespräch sollte man über einen Wortschatz von etwa 2.000 bis 3.000 Wörtern verfügen – yes, you heard it! Damit man nicht nur Bahnhof versteht, kommt man also nicht daran vorbei, sich einen soliden Grundwortschatz anzueignen.

Vokabeln zu pauken ist wohl für viele der ödeste Aspekt am Sprachenlernen. Sich hinzusetzen und dieselben Worte immer und immer wieder zu repetieren, verlangt nun mal einiges an Ausdauer, und Geduld ist nicht jedermanns und -fraus Sache. Zum Glück gibt es ein paar Methoden, dem trockenen Prozedere ein bisschen Leben einzuhauchen. Lernen soll schließlich Spaß machen, deshalb verraten wir euch hier einige Tricks, wie ihr beim Englisch-Vokabeln lernen garantiert schnell vorankommt – und zwar ohne Frust! 

Hi, my name is…

Der Vorteil beim Englischlernen ist auf jeden Fall, dass viele von euch die gängigsten Vokabeln bereits kennen. Die meisten können sich auf Englisch vorstellen, einfache Fragen nach Befindlichkeit, Wohnort, Alter und so weiter beantworten und wissen, was an apple, a dog oder a chair ist. Auch in englischen Filmen oder Liedern hat man Worte zumindest schon mal gehört und kann sich vielleicht vorstellen, was damit gemeint sein könnte. Vor allem in Gesprächen geraten viele aber schnell ins Stocken. Sitzen englische Vokabeln nicht wirklich, fallen sie einem im Ernstfall – also in der Konversation – nicht ein. Man überlegt, wird nervös, versucht zu umschreiben, was man sagen will, und scheitert doch wieder am Mangel an bekannten Wörtern. 

Uuund: Action! 

Kommen wir also zum ersten Tipp: Konversationen durchspielen. Ganz alleine, mit euch selbst. Anfangs kommt ihr euch vielleicht komisch vor, aber seid versichert: es wirkt! Im Selbstgespräch könnt ihr simple Alltagsbegegnungen durchspielen und so euren Basis-Wortschatz trainieren. Gleichzeitig bemerkt ihr, wo ihr ins Stocken geratet und welche Vokabeln euch noch fehlen. Diese auf Deutsch notieren, nach eurem Rollenspiel nachschlagen und sofort lernen. So habt ihr den Zusammenhang noch frisch im Kopf und merkt euch die Vokabeln schneller. Danach am besten noch mal die gleiche Situation durchspielen, um das neue Vokabular zu festigen. 

Egal wie fortgeschritten ihr seid, könnt ihr immer euer zuletzt gelerntes Vokabular in ein Gespräch einbauen und damit sinnvolle Zusammenhänge bilden. Je besser eure Sprachkenntnisse und je größer euer Vokabular, desto komplexer die Gespräche – versteht sich 😉 

Schreib auf! 

Fließend sprechen zu können ist das eine, das andere ist die richtige Rechtschreibung. Um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, empfiehlt es sich, beim Vokabeln lernen die Wörter auch gleich aufzuschreiben. Und zwar mehrmals. Und mit der Hand, ganz traditionell mit Stift auf Papier. So merkt ihr euch nicht nur die Bedeutung des Wortes, sondern zugleich die korrekte Schreibweise. Mit der Kombination aus lesen, laut aussprechen und niederschreiben merkt ihr euch neue Vokabeln garantiert im Nu! Um das Ganze ein wenig kreativer zu machen, könnt ihr euch passende Sätze zu den Vokabeln einfallen lassen und diese aufschreiben, so übt ihr den Kontext mit, in dem ihr das Wort anwenden würdet. Oder – Master Class Niveau – ihr wählt zehn bis 15 neu erlernte Vokabeln aus und versucht, diese in eine ganz kurze Geschichte zu verpacken. Ihr werdet so die Bedeutung der neuen Vokabeln nicht mehr vergessen. 

I see you

Dass vor allem, aber absolut nicht ausschließlich, auditive Lerntypen davon profitieren, sich den Lernstoff laut vorzusagen, ist kein Geheimnis. Aber wie sieht’s mit unseren anderen Sinnen aus? Ganz genau, ihr könnt euch viele englische Vokabeln vor Auge führen (sorry, genug der Wortspiele)! Googelt beim Lernen nach passenden Bildern. Am besten wählt ihr vorher eine Themengruppe an Vokabeln aus, zum Beispiel Autoteile. Während ihr euch die einzelnen Worte immer wieder laut vorsagt, googelt tire, bumper, rear-view mirror und Co. So merkt ihr euch die Vokabeln garantiert schneller. Klappt natürlich auch bei allen anderen Vokabelgruppen, von Beauty-Produkten über Lebensmittel bis zu Tierarten. 

Mind the Map

Wie schon im vorigen Punkt erwähnt ist es hilfreich, in Themengruppen zu lernen. Lernt man Wörter isoliert, merkt man sie sich viel weniger schnell, als wenn man sie von Anfang an in Verbindung setzt. Erstellt dafür eine Mind-Map (egal ob digital oder auf Papier) und visualisiert damit Vokabeln, die um ein bestimmtes Thema kreisen und in gemeinsamer Verbindung stehen. Wählt ein Thema aus und fügt auf mehreren Ebenen Unterkategorien mit allen Vokabeln ein, die euch zu dem Thema einfallen. Ein Beispiel: Ihr wählt animals als Thema aus. Die nächste Ebene könnten Kategorien wie mammals, fish, amphibians usw. bilden. Danach geht ihr weiter in die Tiefe und ordnet der jeweiligen Kategorie alle Tiere zu, die euch dazu einfallen. 

Um euer Vokabular zu erweitern, könnt ihr außerdem alle Begriffe, die euch auf Deutsch einfallen, deren englische Bezeichnung ihr aber noch nicht kennt, in die Mind-Map integrieren und deren englisches Pendant nachschlagen. 

(Real) Life

Wir wiederholen uns ja nur ungern, aber dass ihr Bücher und Magazine auf Englisch lesen und euch Filme und Serien auf Englisch ansehen sollt, haben wir an dieser Stelle schon erwähnt. Hilft ungemein, um seinen englischen Wortschatz schnell zu erweitern! Lebt man nicht in einem englischsprachigen Land, erlebt man auch keine Alltagssituationen in English. Die Charaktere in Büchern und Filmen tun das allerdings schon, und genau deshalb merkt man sich Vokabular aus Filmen und Büchern schnell – ihr wisst schon, der Zusammenhang und so. Wörter, die ihr nicht versteht, notiert ihr euch und schlagt sie nach. 

Multimedia

Zu guter Letzt noch ein simpler Tipp: Stellt euer Smartphone und euren Laptop auf englisches Betriebssystem um und geht die Begriffe der einzelnen Einstellungen, Taskleisten, Apps etc. durch. So erweitert ihr ganz nebenbei euer englisches Vokabular und übt automatisch, ohne euch extra dafür Zeit nehmen zu müssen, da ihr die Vokabeln sehr oft wiederholt und immer wieder mit ihnen konfrontiert seid – nämlich jedes mal, wenn ihr an eurem Telefon oder Computer hängt.

Es empfiehlt sich, die unterschiedlichen Methoden auszuprobieren und  – sofern sie für euch funktionieren – zu kombinieren. Fällt euch eine englische Vokabel in einem Film oder Buch auf, schlagt sie nach, lernt sie (mehrmals laut wiederholen und aufschreiben), danach wendet sie in ein paar geschriebenen Sätzen an, baut sie in eine Situation ein, die ihr durchspielt, oder in eine kleine Story, die ihr euch ausdenkt. Wenn die Vokabel dafür geeignet ist, nutzt sie, um eine Mind-Map zu erstellen oder googelt und seht euch die passenden Bilder dazu an. Danach habt ihr das Wort garantiert verinnerlicht und könnt es abrufen, wenn ihr es im Gespräch oder in einem Text anwenden wollt. Statt vor einer Liste von Vokabeln zu sitzen und diese dröge durchzulesen, könnt ihr mit ein paar Kniffen eine richtige Geschichte um neue Wörter aufbauen und diese als Basis für neue Vokabeln nutzen.

Im ersten Moment mag das für manche vielleicht nach mehr Aufwand klingen, ist es aber nicht. Im Endeffekt führt es dazu, dass ihr euch schnell und effektiv einen großen Wortschatz aufbauen, das gelernte Vokabular anwenden könnt und euch neue Worte schneller merkt, weil ihr nicht jedes Mal wieder, wenn ihr das Wort lest, aufs Neue nachschlagen müsst. Worth a try, oder?